Diakonissen Speyer

Diakonissen-Stiftungs-

Krankenhaus Speyer

Kleiner Junge verlässt 13 Wochen nach dramatischer Frühgeburt gesund die Klinik

Mit Blaulicht und einem Geburtsgewicht von nur 720 Gramm kam der kleine Christian am 5. Januar ins Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses Speyer. Die Mutter, eine rumänische Erntehelferin, hatte es kurz zuvor gerade noch zu Fuß in die Notaufnahme der Kandeler Südpfalzklinik geschafft, wo sie den Jungen in der 24. Schwangerschaftswoche – also rund vier Monate zu früh – zur Welt brachte. Nach 13 Wochen auf der Frühgeborenen-Station in Speyer bringt der Junge aus Hatzenbühl in der Südpfalz 2660 Gramm auf die Waage. Am 6. April hat er mit Mutter Sorina die Klinik gesund verlassen.

Gruppenbild mit Baby Christian

(von links): Oberarzt Torben Lindner, Gesundheits- und Krankenpflegerin Rebecca Held, Mutter Sorina Carolina Amarinei mit Christian und Dr. Hans-Jürgen Gausepohl, Chefarzt Kinder- und Jugendmedizin

Dramatischer hätte die Geburt des Kleinen Anfang Januar nicht ablaufen können: Die Wehen der damals 29-jährigen Mutter setzten viel zu früh ein, das Team der Südpfalzklinik leistete Geburtshilfe unter absoluten Ausnahmebedingungen. Das Krankenhaus, dessen Geburtshilfe seit Februar 2017 geschlossen ist, hatte seine Notfallaufnahme erst tags zuvor wieder öffnen können, nachdem der Brand eines Altkleidercontainers nebenan das Haus stark in Mitleidenschaft gezogen hatte. Das Notfall-Team und der eilig hinzugerufene Kandeler Gynäkologe Dr. Karl Kunz halfen dem Frühchchen im Schockraum auf die Welt und ließen es sofort nach der natürlichen Entbindung mit Kindernotarzt Dr. Ingo Böhm zur spezialisierten weiteren Versorgung in die Neonatologie des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses Speyer bringen.

„Man muss den erstversorgenden Kollegen in Kandel ein großes Lob aussprechen“, betont Oberärztin Dr. Silke Haag. „Bei uns war der medizinische Verlauf erfreulich unspektakulär und unkompliziert, insbesondere in Bezug auf die extreme Unreife und die ungeplanten Umstände der Geburt“, berichtet die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunktbezeichnung Neonatologie. Weder Mutter noch Kind hätten medizinisch auf die Frühgeburtlichkeit vorbereitet werden können. Zudem spricht die junge Frau aus Rumänien kein Deutsch. Glücklicherweise konnten Mitarbeitende dolmetschen.

„Eine medizinische Herausforderung war der Fall für uns im Nachhinein nicht, das Kind hat sich ohne Komplikationen sehr gut entwickelt“, bestätigt Oberärztin Elena Eberle, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunktbezeichnung Neonatologie. „Wir freuen uns, dass Mutter und Kind wohlauf sind und Christian heute endlich sein neues Zuhause in Hatzenbühl kennenlernen kann“, sagt Dr. Hans-Jürgen Gausepohl, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer.

Er und sein Team sind gemeinsam mit der Geburtshilfe des Hauses als so genanntes Level-1-Zentrum auf Geburten ab der 23. Schwangerschaftswoche und die Versorgung von extremen Frühgeburten mit einem Gewicht unter 1000 Gramm spezialisiert. Im vergangenen Jahr kamen in der mit jährlich über 3600 Geburten größten Geburtshilfeklinik in Rheinland-Pfalz 28 Frühchen in dieser Phase der Schwangerschaft auf die Welt.

Die Familie der rumänischen Erntehelferin ist sehr dankbar für die umfassende medizinische Versorgung und freut sich jetzt auf die Familienzeit in Hatzenbühl, wo sie eine Wohnung gefunden hat.