Die Jury hat den Preis an die fünf onkologischen Fachkrankenschwestern des Hauses vergeben, weil sie Patientinnen und Patienten von der Krebsdiagnose bis weit über ihre Entlassung hinaus professionell, entlastend und zugewandt begleiten. Hiermit schließe das spezialisierte Team eine „zentrale Lücke in der onkologischen Versorgung“, so der VdK.
„Psychosoziale Begleitung ist in der Onkologie ein sehr wichtiger Bereich, der aber leider viel zu wenig Beachtung findet“, urteilt Fachkrankenschwester Daniela Kielhorn, eine der fünf Ausgezeichneten. Eine onkologische Diagnose sei ein einschneidendes Ereignis im Leben des Patienten. „Darauf angemessen zu reagieren, erfordert viel Einfühlungsvermögen“, betont sie und verweist auf jahrelange Erfahrung in diesem sensiblen Bereich „Unsere Klinik war deutschlandweit die Erste, die bereits 2010 solch ein patientenorientiertes, exakt auf die Bedürfnisse onkologischer Patientinnen und Patienten zugeschnittenes Konzept eingeführt hat.“
Die fünf Fachpflegekräfte sind vollständig vom Stationsdienst freigestellt und können sich ihrem Kernauftrag widmen: psychosoziale Unterstützung, fachliche Begleitung und durchgehende Erreichbarkeit für Patientinnen und Patienten. Das onkologische Pflegeteam lernt sämtliche Krebspatientinnen und -patienten bereits bei der Aufnahme kennen. „Wir nehmen uns viel Zeit für ein ausführliches Anamnesegespräch, in dem es um die das aktuelle Befinden der Betroffenen geht, aber auch um ihren Alltag und ihre Lebensverhältnisse“, berichtet Kielhorn.
Während des Krankenhausaufenthalts besucht das onkologische Pflegeteam die Betroffenen täglich und erkundigt sich nach dem aktuellen Befinden. „Die Patienten kennen uns und warten schon oft auf unsere tägliche Visite“, berichtet die Fachkrankenschwester. „Wir bekommen sehr viel Dankbarkeit zurück. Auch wenn die Patienten bereits entlassen sind, rufen sie uns oft an.“
„Wir freuen uns sehr, dass die menschenfreundliche Pflege, der wir uns im Haus verpflichtet fühlen, erneut mit einem Pflegepreis ausgezeichnet wurde“, betont Pflegedirektorin Miriam Maier
Bereits vor drei Jahren hatte das Pflegeteam der Palliativstation den ebenfalls beim Pflegetag vergebenen Franziskus Preis erhalten. Damals hatten die Mitarbeitenden einem schwer krebskranken Patienten ermöglicht, bei der Geburt und Taufe seines erstgeborenen Kindes im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer dabei zu sein und seine junge Familie in den letzten Lebenstagen bei sich in der Klinik zu haben. Im vergangenen Jahr erhielt das Pflegeteam der hämatologischen und internistischen Station 4A/B beim Pflegetag einen Franziskus Preis. Die Pflegekräfte hatten einer körperlich sehr geschwächten Krebspatientin den Herzenswunsch erfüllt, ihren Ehemann nach vielen gemeinsamen Ehejahren in der Krankenhauskapelle auch kirchlich heiraten zu können.
