Pionierin der Hospizarbeit: Verabschiedung von Anita Löhlein-Stuppy beim AHPB Südwestpfalz

Mit einem Gottesdienst und anschließendem Empfang in der Versöhnungskirche Zweibrücken haben sich der Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst (AHPB) Südwestpfalz und die Diakonissen Speyer als Träger mit rund 70 geladenen Gästen von der langjährigen Koordinatorin Anita Löhlein-Stuppy verabschiedet, die zum Jahresende 2022 in den Ruhestand eintrat. Gleichzeitig wurde Annette Martin als Nachfolgerin begrüßt, sie leitet den Dienst seit 1. Januar 2023.

 

Anita Löhlein-Stuppy (rechts) mit ihrer Nachfolgerin Annette Martin

Wer einmal die Geschichte der Hospizarbeit in der Pfalz schreiben möchte, kommt an Anita Löhlein-Stuppy nicht vorbei. Das wurde bei der Verabschiedung der langjährigen Koordinatorin des AHPB Südwestpfalz nicht nur in der Rede von Diakonissen-Vorstandsmitglied Dr. Dietmar Kauderer deutlich. Bereits 1996 war sie im damals neu gegründeten Hospiz im Wilhelminenstift Speyer tätig, dem ersten stationären Hospiz in Rheinland-Pfalz, ebenfalls in Trägerschaft der Diakonissen Speyer. Die Arbeit des AHPB Südwestpfalz hat sie seit dessen Gründung im Jahr 2000 maßgeblich mitgestaltet, zunächst als Hospizfachkraft, ab 2014 in leitender Funktion als Koordinatorin.

Dr. Kauderer bezeichnete Anita Löhlein-Stuppy als „Glücksfall für die Hospizarbeit, den Dienst, die Stadt und den Landkreis“. Zustimmung erfuhr er dabei von den rund 70 geladenen Gästen aus Politik, Gesellschaft und dem Umfeld des AHPB, darunter auch Landrätin Dr. Susanne Ganster und der Zweibrücker Bürgermeister Christian Gauf.

„Mit wachem Blick und ihrem feinen Gespür für Menschen hat Anita Löhlein-Stuppy Ehrenamtlichen Halt und Orientierung gegeben“, so Dr. Kauderer zu einer der zentralen Aufgaben des Dienstes, der Ausbildung und Betreuung ehrenamtlicher Hospizbegleiter:innen.

Während ihrer Tätigkeit für den AHPB Südwestpfalz bildete Löhlein-Stuppy Hunderte Ehrenamtliche aus und begleitete mehrere Tausend todkranke Menschen auf ihrem letzten Weg. Sie war individuell für Sterbende und ihre Angehörigen da, hielt Gefühle aus, spendete Trost und Sicherheit, leistete Beistand bis zuletzt. Gemeinsam mit Wegbegleiter:innen war Anita Löhlein-Stuppy auch nach eigener Aussage „oft Geburtshelferin für ambulante und stationäre Angebote in der Hospizarbeit“, stieß viele Entwicklungen an und gestaltete sie. Ihren Beruf beschrieb sie in ihrer Rede als Berufung und Lebensschule sowie als Quelle für Kraft und Energie. 

In einem „Gottesdienst des Dankens und des Lobens“ sprach Oberin Sr. Isabelle Wien, Vorstandsvorsitzende der Diakonissen Speyer, in ihrer Predigt insbesondere denjenigen, die miteinander Hospizarbeit leisten und dabei für andere Menschen da sind, ihren Dank aus. Dem schloss sich in ihrem Grußwort auch Landrätin Dr. Susanne Ganster an – mit Blick auf alle in der Hospizarbeit Tätigen und im Besonderen auf Anita Löhlein-Stuppy. Deren Nachfolgerin Annette Martin kennt die Landrätin bereits gut, beide haben gemeinsame Wurzeln in der kirchlichen Jugendarbeit.

Für Karl Heiner, der 20 Jahre Vorsitzender des Vorstands des Fördervereins für den AHPB Süd-westpfalz war, steht Anita Löhlein-Stuppy für „vorbildliche, überzeugte und gelebte Hospizarbeit“ und war dem Verein stets eine große Hilfe in seiner Arbeit. Für den aktuellen Vorstand des Fördervereins dankte der stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Gunter Kürble der langjährigen Koordinatorin und begrüßte Annette Martin als den Menschen zugewandte, empathische Nachfolgerin.

Anita Löhlein-Stuppy selbst verabschiedete sich ebenfalls voller Dankbarkeit, zum einen bei ihren zahlreichen Wegbegleiter:innen, von denen viele in der Versöhnungskirche zugegen waren. Zum anderen und vor allem auch bei den sterbenden Menschen und deren Angehörigen, die ihr in 27 Berufsjahren in der Hospizarbeit ihr Vertrauen schenkten. 

Zum Abschluss übergab Anita Löhlein-Stuppy einen symbolischen Stab an ihre Nachfolgerin. Diese zeigte sich „sehr überwältigt“ von dem warmherzigen Empfang, der ihr seit Beginn ihrer Tätigkeit und an diesem Abend bereitet wurde. Mit Blick auf ihre Entscheidung für diese neue Aufgabe unterstrich Annette Martin auch: „Schon die ersten Wochen in der Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Kolleginnen und den ehrenamtlichen Hospizbegleiter:innen haben mich in meiner Entscheidung für die neue Stelle bestätigt.“