Ein Ort für Menschen mit Demenz: 20 Jahre Haus Vergiss-mein-nicht Kirchheimbolanden

Mit einer Feierstunde und einem Empfang beging die Ökumenische Sozialstation Donnersberg-Ost das 20-jährige Jubiläum ihrer Tagesbetreuung Haus Vergiss-mein-nicht. Die Einrichtung in der Kirchheimbolandener Bahnhofstraße bietet Menschen mit Demenz einen Ort, an dem sie betreut und umsorgt werden und ermöglicht so pflegenden Angehörigen Entlastung im Alltag.

Im Haus Vergiss-mein-nicht konnten die Gäste den neuen Aktivitätstisch CareTable ausprobieren, der mit Fördermitteln angeschafft wurde.

Bei der Feierstunde zum 20-jährigen Jubiläum des Hauses Vergiss-mein-nicht sprachen (v.l.n.r.) Florian Edinger (Einrichtungsleitung Ökumenische Sozialstation Donnersberg-Ost), Bianca Pfeuffer (Vorstand Diakonissen Speyer), Dr. Thomas Sielaff (Vorsitzender Haus Vergiss-mein-nicht – Verein zur Förderung der Demenzarbeit), Jaqueline Rauschkolb (MdL Donnersbergkreis), Steffen Antweiler (Bürgermeister VG Göllheim), Dr. Marc Muchow (Stadbürgermeister Kirchheimbolanden), Gabriele Treiber (Vorsitzende Verein zur Unterstützung der Ökumenischen Sozialstation Donnersberg-Ost) und Dr. Karl Landfried (Kreisbeigeordneter Donnersbergkeis).

Mit der Gründung des Hauses Vergiss-mein-nicht wurde vor 20 Jahren „zur richtigen Zeit die richtige Investition getätigt“, betonte Gabriele Treiber, Vorsitzende des Vereins zur Unterstützung der Ökumenischen Sozialstation Donnersberg-Ost, in ihrem Rückblick auf die Geschichte der Einrichtung. Eine Spende des katholischen Krankenpflegevereins in Höhe von 100.000 Euro brachte das Projekt 2005 ins Rollen – zu einer Zeit, als an Demenz erkrankte Menschen und ihre Bedürfnisse noch wenig beachtet wurden, erinnerte Treiber. Von Beginn an erfuhr das Haus Vergiss-mein-nicht eine hohe Nachfrage bei betroffenen Menschen und eine bis heute anhaltende, große Spendenbereitschaft, wie Dr. Thomas Sielaff, Vorsitzender des Fördervereins der Einrichtung, deutlich machte. 

Kirchheimbolandens Bürgermeister Dr. Marc Muchow nannte die Tagesbetreuung als niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen einen „großen Gewinn“ für die Stadt. In ihren Reden dankten auch Landtagsabgeordnete Jaqueline Rauschkolb, Kreisbeigeordneter Dr. Karl Landfried und Göllheims Verbandsbürgermeister Steffen Antweiler allen im und für das Haus Vergiss-mein-nicht Engagierten für ihren wichtigen und empathischen Einsatz. Bianca Pfeuffer, Vorstand der Diakonissen Speyer, die seit 2014 Gesellschafter der Tagesbetreuung sind, hob die besondere gesellschaftliche Rolle der Einrichtung hervor: „Demenz ist eine Lebensform und Menschen mit Demenz haben ein Recht auf diese Lebensform. Das Haus Vergiss-mein-nicht gibt ihnen dieses Recht.“

Rund 40 geladene Gäste aus Kommunal- und Landespolitik, sozialen Einrichtungen, Kirchen sowie Haupt- und Ehrenamt kamen ebenso wie Unterstützer zunächst zu einer Feierstunde im Seniorenzentrum Wolffstift der Diakonissen Speyer zusammen. Anschließend fand ein Empfang im Haus Vergiss-mein-nicht statt, bei dem die Gäste die Räumlichkeiten besichtigen und die neueste Bereicherung im Betreuungsprogramm ausprobieren konnten. Der Aktivitätstisch „CareTable“ wurde mit Geldern des Fördervereins angeschafft und bietet die Möglichkeit, auf Menschen mit Demenz abgestimmte Gesellschafts-, Gedächtnis- und Ratespiele gemeinsam an einem sehr großen Tablet zu spielen.