„Validation ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Betreuungs- und Pflegekonzepts“, erklärt Thomas Dittrich, Pflegedienstleitung im Wolffstift. Das zeigte sich auch bei der Begehung durch das Validation Training Institute, das weltweit Zertifizierungen für Validation nach Naomi Feil vergibt. Das Institut überzeugte sich nun erstmals von der vorbildlichen Umsetzung in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens in der Einrichtung.
Im Jahr 2018 wurde das Thema Validation erstmals im Haus vorgestellt und stieß direkt auf Begeisterung, erinnert sich Thomas Dittrich. Die Anzahl der demenziell erkrankten Bewohner:innen nahm damals bereits immer weiter zu, von der Anwendung von Validation versprach sich das Team des Wolffstift hilfreiche Impulse für Menschen mit Demenz, aber auch für Mitarbeitende.
„Wer Validation anwendet, nimmt die Gefühle seines Gegenübers an und schafft so eine Möglichkeit, mit desorientierten Menschen in Kontakt zu kommen“ erklärt Iris Sebastian, Leiterin des Autorisierten Zentrums für Validation der Diakonissen Speyer. Gemeinsam mit ihrem Team schult sie Mitarbeitende der Diakonissen Speyer, aber auch Angehörige. „Durch Validation können wir Menschen mit Demenz Selbstwertgefühl und Lebensqualität zurückgeben“, betont Sebastian.
In den letzten sieben Jahren haben sich daher immer mehr Mitarbeitende des Wolffstift zu Validationsanwendern ausbilden lassen – sodass sich heute nicht nur in Pflege und sozialer Betreuung, sondern auch in Verwaltung und Hauswirtschaft geschulte Kolleg:innen finden. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind oft im ganzen Haus unterwegs. Deshalb ist es wichtig, dass sie überall auf geschulte Mitarbeitende treffen, die sie in ihrer aktuellen Lage verstehen und mit ihnen kommunizieren können“, so Dittrich. Auch Kolleg:innen, die keine ausführliche Schulung besuchen, werden mit einem Basiskurs so vorbereitet, dass sie die Grundprinzipien von Validation verstehen und anwenden können.
Validation findet sowohl in Einzelsituationen als auch in Gruppen statt und ist Teil von Teambesprechungen. Sei es, dass bestimmte Bedarfe von Bewohner:innen thematisiert oder konkret Lösungsvorschläge im Sinne der Validation erarbeitet werden, z.B. wie man einem Bewohner zu mehr Wohlbefinden verhelfen kann, wenn er herausfordernde Verhaltensweisen zeigt.
Die Zertifizierung durch das internationale Validation Training Institute bestätigte nun offiziell: Ob bei Aktivitäten mit Bewohner:innen, in alltäglichen Pflegesituationen oder im Austausch unter Mitarbeitenden – das Team im Wolffstift Kirchheimbolanden hat die Anwendung von Validation so verinnerlicht, dass sie inzwischen gelebter Alltag ist.
