Rares Siegel für spezialisierte Osteoporosebehandlung

Die Internationale Osteoporose Gesellschaft (IOF) hat das Evangelische Krankenhaus Bad Dürkheim als eine von zwei Kliniken in Deutschland für seine spezialisierte Versorgung von Osteroporosepatientinnen und -patienten – den so genannten Fracture Liaison Service (FLS) – ausgezeichnet.

Dr. Daniela Schweppenhäuser

Dr. Daniela Schweppenhäuser, Oberärztin Unfallchirurgie und Orthopädie

FLS-Koordinatorin Frauke Klebsattel

Weltweit hat die IOF 1206 Kliniken in 62 Ländern für ihren FLS zertifiziert, in Deutschland verfügen lediglich zwei Krankenhäuser über das IOF-Siegel. „Wir freuen uns über diese besondere Anerkennung und sehen darin eine Bestätigung unseres interdisziplinären Versorgungskonzepts“, sagt Dr. Daniela Schweppenhäuser, Oberärztin der Unfallchirurgie und Orthopädie am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim.

Der von Frauke Klebsattel, Ernährungsberaterin am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim, koordinierte FLS zielt darauf ab, nach einem Knochenbruch (Fraktur) durch spezielle Diagnostik festzustellen, ob eine Osteoporose vorliegt. Osteoporose ist eine schleichende, chronische und oft lange unerkannte Erkrankung, von der vor allem Frauen betroffen sind. Sie führt zu Knochenbrüchen, Schmerzen und zur Einschränkung der Mobilität und der Selbstständigkeit.

„Bei sämtlichen Patientinnen und Patienten mit einem Knochenbruch, die älter als 50 Jahre sind, nehmen wir im Zuge des FLS Blutuntersuchungen vor, die zur Basisdiagnostik der Osteoporose gehören, und führen weitere Untersuchungen durch“, berichtet Dr. Schweppenhäuser. „Der niedergelassene Osteologe Dr. Manfred Förtsch, der große Erfahrung in der Behandlung von Osteoporose mitbringt, kommt regelmäßig zum fachlichen Austausch ins Haus und nimmt an unserer Visite teil“, ergänzt sie. Gemeinsam leiten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte aus der Unfallchirurgie die passende Therapie ein.

Zum umfassenden Versorgungskonzept gehört außerdem, dass FLS-Koordinatorin Frauke Klebsattel schon während des Klinikaufenthalts der Patientinnen und Patienten bei niedergelassenen Medizinern Termine zur Knochendichtemessung vereinbart, um eine schnelle Therapieeinleitung zu ermöglichen. Außerdem werden die Patientinnen und Patienten über das Krankheitsbild der Osteoporose informiert.

Ziel dieser Maßnahmen sei, weitere Knochenbrüche zu verhindern und damit die Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten bis ins hohe Alter zu erhalten, betont Dr. Schweppenhäuser. „In Deutschland ist die Versorgungslücke bei der Behandlung der Osteoporose noch groß“, bedauert sie. Während es nach einem Herzinfarkt Standard sei, bestimmte Medikamente zu erhalten, sei dies nach einem Knochenbruch noch nicht der Fall.

Weitere Infos unter https://www.capturethefracture.org/map-of-best-practice