Wir halten Sie auf dem Laufenden

Gerne informieren wir Sie über den aktuellen Verlauf unseres Projektes zum Thema Inklusive Wohnformen.

Wir sind gespannt auf die Ergebnisse der Interviews mit Adressatinnen und Adressaten, die zur Zeit durchgeführt werden.

Vertreterinnen und Vertreter der Steuerungsgruppe befassten sich mit Möglichkeiten zur Schaffung inklusiven Wohnraums, Anforderungen an entsprechende Planungsprozesse und Optionen der kommunalen Steuerung diesbezüglicher Prozesse.

Im Ergebnis hielten sie fest, dass das Projekt in den teilnehmenden Kommunen dazu dient, mögliche Zugänge zu politischen Gremien zu nutzen, um in der Folge mit Stadtentwicklung, Bauträgern usw. ins Gespräch zu kommen und Wohnmöglichkeiten zu finden/ zu schaffen, die dem Bedarf der Adressatinnen und Adressaten gerecht werden.

Im 1. Teil referierte das ism zu Anforderungen an beteiligungsorientierte Planungs- und Steuerungsprozesse im Kontext von Inklusion.

Im Anschluss an den Input erfolgte eine Arbeitsphase, in der in Kleingruppen die folgenden Leitfragen bearbeitet wurden:

  • Welche Qualitätskriterien sind beim inklusiven Wohnen zentral?
  • Was muss zwingend erfüllt sein, damit von inklusivem Wohnen gesprochen werden kann?

Als Qualitätskriterien des inklusiven Wohnens wurden u.a.  benannt: Ausbildung – Beschäftigung, Freizeitgestaltung – soziale Netzwerke, (weitestgehende) Selbstbestimmheit im Alltag, passende Infrastruktur, solide und eindeutlige Bedarfsklärung (welcher Bedarf – wie lange).

Inklusives Wohnen ermöglicht Wohnformen, die von den jungen Menschen mit Hilfebedarf gewünscht werden, die bedarfsgerecht sind, die eine „normale“ Nachbarschaft haben, die Mobilität wie gebraucht gewährleisten und deren Finanzierung auf Dauer geregelt ist.

Im 2. Teil des Workshops wurden die Aspekte der Verfahrensschritte (im derzeitigen Planungsprozess der Hilfen) zur Beteiligung der Betroffenen der Bereiche Sozial- und Jugendhilfe gegenübergestellt. Daraus wurden fachliche Erkenntnisse für eine gemeinsame Hilfe-/ Teilhabeplanung und deren Bedeutung für die Kooperation der beiden Hilfesysteme abgeleitet.

Zweite Sitzung der Steuerungsgruppe

Marion Moos und Eva Dittmann präsentierten erste Ergebnisse der Fallanalyse sowie der Fallwerkstatt und dem Fachgespräch. Sie dienen als Grundlage der Diskussion und anschließenden Herausarbeitung von Erkenntnissen, die für den weiteren Projektverlauf handlungsleitend sind. Hierzu eine Auswahl:

  • Die Gestaltung von Übergängen ist eine gemeinsam zu gestaltende Aufgabe von Jugend- und Sozialhilfe. Es braucht kommunale Planungs- und Kommunikationsstrukuren, die ein strukturiertes Übergangsmanagement sicherstellen.
  • Etwa 80 Prozent der jungen Menschen haben einen eher sozialpädagogisch-erzieherischen/ psychologischen Hilfebedarf.
  • Selbstbestimmungs- versus Schutzprämissen gilt es, stärker zu reflektieren, damit Selbstwirksamkeit und Erfahrungsräume für die jungen Menschen (mehr) möglich werden.
  • Die jungen Menschen mit langfristigem Unterstützungsbedarf sind zu zwei Dritteln männlich – in beiden Rechtsbereichen.
  • Unterstützungsbedarfe bestehen überwiegend bei der Alltagsstrukturierung und der sozialen Integration. Dabei spielen das Lebensumfeld sowie das hier räumlich nah angebundene Arbeiten eine bedeutende Rolle für die jungen Menschen.
  • Benötigt werden unterschiedliche Wohnangebote, in denen junge Menschen langfristig begleitet werden können, unabhängig vom jeweiligen Leistungsträger (Jugend-/ Sozialhilfe).
  • Neben dem Finden individueller Lösungen ist der gesellschaftliche Kontext (pro Inklusion) weiterzuentwickeln. Vorhandene Netzwerke sollen hierzu genutzt und neue erschlossen werden.

 

Fachgespräch „Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven bei der Gestaltung inklusiver Wohnformen in RLP“

Im Rahmen des Gespräches wurden Themen, Bedarfe und Herausforderungen für die Weiterentwicklung im Bereich des inklusiven Wohnens in Rheinland-Pfalz, die in der Praxisentwicklung im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes Berücksichtigung finden können, herausgearbeitet.

Das Fachgespräch richtete sich an verantwortliche Akteurinnen und Akteure des Ministeriums für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz und des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz sowie an ausgewählte Jugendamts- und Sozialamtsvertretungen.

Zu dem Gespräch waren Referentinnen und Referenten aus Praxis und Forschung eingeladen, die nachhaltige Impulse für den weiteren Diskurs setzten: Jonas Meine (FLEX Jugendhilfe gGmbH Bielefeld), Michael Wagner (Diakonissen Bethesda Landau), Eugenie Haas (Soziale Dienstleistungen Ludwigshafen), Dr. Nadine Schallenkammer (Goethe-Universität Frankfurt/M.) und Prof. Dr. Jo Jerg (Evangel. Hochschule Ludwigsburg).

Anhand der Betrachtung unterschiedlicher (anonymisiert dargestellter) Fälle, ihren jeweiligen Verläufen, bewältigter Krisen und  aktuellen Problemkonstellationen konnten Gelingensbedingungen für wirkungsvolle Hilfen verifiziert sowie Handlungsstrategien für positive Fallverläufe entwickelt werden.

Nach der Vorstellung des Projektdesigns und der Methoden/ Instrumente, die im Projektverlauf angewandt werden sollen, wurden die Zielgruppe klar definiert sowie konkrete Projektschritte für das erste Jahr vereinbart und terminiert.

Schwerpunkte bilden die Daten- und Fallanalyse, eine Fallwerkstatt, ein Fachgespräch und Interviews mit Adressatinnen und Adressaten. Sie dienen dem Erkenntnisgewinn zur Einschätzung aktuell vorhandener Bedarfe junger Menschen im Bereich der Eingliederungs- und Jugendhilfe (SGB XII und SGB VIII).