Minimalinvasive OP-Verfahren

Heutzutage ist es möglich, schon über einen sehr kleinen Zugangsweg einen Blick auf die inneren Organe zu erhalten (Schlüssellochtechnik).

Dies geschieht mithilfe einer Kamera, die über einen kleinen Schnitt im Bauchnabel oder ohne Schnitt über den Muttermund eingeführt wird.

In der Gynäkologischen Klinik wird eine Vielzahl von minimal-invasiven OP-Verfahren angeboten.

Im Folgenden erklären wir Ihnen, bei welchen Beschwerdebildern die Eingriffe durchgeführt werden können. Sollten Sie dazu Fragen haben, rufen Sie uns einfach an und vereinbaren Sie einen Termin. Telefon: 06232 22-1428 oder -1528.

Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung, z.B. bei Blutungsstörungen, Myomen)

Mithilfe einer kleinen Kamera, die  über den Muttermund in die Gebärmutter eingeführt wird, lassen sich Erkrankungen innerhalb der Gebärmutter entdecken.  An der Kamera befindet sich eine Schlinge, über die z.B. Myome (Muskelknoten) oder Polypen (Schleimhautwucherungen) direkt abgetragen werden können. Auch Schleimhautproben werden auf diese Weise entnommen, Verwachsungen werden gelöst. Gebärmutterfehlbildungen (z.B. Septen) können diagnostiziert und korrigiert werden, bei anhaltenden Blutungen kann man die Schleimhaut auf diesem Weg veröden (Endometriumablation).

Je nach Größe des Befundes werden Eingriffe mit dieser Operationstechnik entweder in einer kurzen Vollnarkose oder aber in Lokalanästhesie durchgeführt.

Laparoskopie (Bauchspiegelung)

Mithilfe der Bauchspiegelung ist es möglich, verschiedene Beschwerdebilder des Bauchraums abzuklären, ohne dass eine offene Operation notwendig wird. Bei einem laparoskopischen Eingriff wird über einen kleinen Schnitt im Bauchnabel eine Kamera in die Bauchhöhle geschoben. Über weitere winzige Einstiche im Unterbauch können bei Bedarf Instrumente eingeführt werden, um die Erkrankung zu behandeln.  Selbst große Operationen können nicht selten laparoskopisch durchgeführt werden. Der große Vorteil dieser OP-Technik liegt im schonenden Arbeiten im Gewebe, für unsere Patientinnen bedeutet das weniger postoperativen Wundschmerz und eine schnellere Rekonvaleszenz.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Gründe vor, weswegen laparoskopische Operationen durchgeführt werden.

Eine Bauchspiegelung wird zum Beispiel vorgenommen, wenn die Patientin über anhaltende Unterbauchschmerzen klagt. Als Ursachen für diese Schmerzen kommen neben Zysten an den Eierstöcken auch Verwachsungen, Entzündungen z.B. der Eileiter oder Endometriose (versprengte Gebärmutterschleimhaut) infrage.  Im Rahmen des Eingriffs können Verwachsungen gelöst, Endometrioseherde verödet werden.

Bei unerfülltem Kinderwunsch wird im Rahmen einer Laparoskopie die Durchgängigkeit der Eileiter geprüft. Dazu wird ein blauer Farbstoff in die Gebärmutter gespritzt und beobachtet, ob er durch die Eileiter in den Bauchraum dringt. Ist das nicht der Fall, können Hindernisse in einigen Fällen direkt operativ beseitigt werden.

Häufige Ursachen für Bauchschmerzen und Blutungsstörungen sind Zysten an den Eierstöcken oder Myome (gutartige Muskelknoten) an der Gebärmutter. Sie können laparoskopisch abgetragen werden.

Insbesondere bei anhaltenden Blutungsstörungen, Senkungsbeschwerden oder gutartigen Muskelknoten (Myomen) kann es notwendig werden, die Gebärmutter zu entfernen.

Im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus ist es möglich, die Gebärmutter laparoskopisch entfernen zu lassen – teilweise (supracervikale Hysterektomie) oder komplett. Im Rahmen des laparoskopischen Eingriffs können auch sonstige krankhafte Befunde im Bauchraum abgeklärt oder andere Schmerzursachen ermittelt werden. Darüber hinaus verkürzt sich die Liegezeit nach einer laparoskopischen Gebärmutterentfernung. Über 95 Prozent aller Gebärmutterentfernungen werden bei uns minimal-invasiv (vaginal oder laparoskopisch) durchgeführt.