Die Hospizidee

Den letzten Weg gemeinsam gehen – darum geht es in der Hospizarbeit.

Die moderne Hospizbewegung nahm in London ihren Anfang, wo Cicely Saunders 1967 das St. Christopher‘s Hospice gründete. Schwerstkranke und sterbende Menschen sollten hier eine ganzheitliche Betreuung erfahren. Saunders‘ Vision war es, Menschen ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Die von ihr begründete Hospizbewegung zielt darauf, Schmerzen zu lindern, krankheits- und therapiebedingte Symptome zu bekämpfen und dabei auch Sorgen und Ängste – nicht zuletzt vor dem eigenen, nahenden Tod – thematisieren zu können.

Die Kombination aus palliativmedizinischer, pflegerischer, sozialer und geistlicher Versorgung und Begleitung ist seither ein Wesenszug der Hospizarbeit. Wo keine Aussicht auf Heilung besteht, geht es der Hospizidee um Lebensqualität: Das Leben soll lebenswert bleiben – auch im Angesichts des Todes.

Hospizarbeit begreift Sterben als Teil des Lebens, eines Lebens, das dem Tod vorausgeht. Sie weiß darum, dass dann, wenn scheinbar nichts mehr getan werden kann, noch eine ganze Menge zu tun ist: Schmerzen können gelindert, Ängste abgebaut, Wünsche erfüllt, Abschiede gestaltet werden.

Hospizarbeit stiftet Gemeinschaft. Sterbende Menschen werden individuell wahrgenommen, aber nicht isoliert betrachtet. Betreuung und Fürsorge gelten immer auch ihren Angehörigen und Freunden, aber auch denen, die sich um sie kümmern. Hospizarbeit ist ganzheitlich, sie nimmt den Menschen in seinen sozialen Bezügen in den Blick.